Auswahl von Briefen aus der Personalakte vom Badischen Landestheater von Hedy Brügelmann (Generallandesarchiv Karlsruhe)

Hedy Brügelmann an den Direktor des Wiener Hoftheaters (Richard Strauss), Karlsruhe, Hotel Germania, 8.12.1919 (Österreichisches Staatsarchiv, Wien)

Sehr geehrter Herr Director,
Sie waren so liebenswürdig, mir zum Abschied zu sagen, Sie wünschten von mir zu hören, wie es mir wohl in Karlsruhe gefallen würde. Ich zögerte ziemlich lange mit der Antwort. Der Übergang war zu plötzlich! Dank Ihres Wohlwollens war ich ja, seitdem Sie, verehrter Herr Director, Leiter des Operntheaters sind, gut beschäftigt, wenn auch nicht so, wie meine künstlerische Ambition es wünschte. Hier soll und bin ich ja in allererster Stellung, aber an die viel kleineren Verhältnisse muss ich mich erst gewöhnen. Und dann - die Stadt! Ich plane schon einen Urlaub nach München, um aufatmen zu können.
Wie Sie sehen, sehr beglückt klingt mein Brief nicht. Doch will ich nicht schliessen, ohne Ihnen zu berichten, dass wir am Donnerstag eine sehr gelungene Figaro-Aufführung hatten unter Cortolezis. Ich sang die Gräfin, und freute mich sie nach 2 Jahren wieder zu singen.
Weihnachten singe ich zweimal die Kundry, dann kommt Fidelio, Ariadne, Salome, Tosca und die Isolde. Auf meiner Reise nach hier war ich 2 Tage in Salzburg mit Frau von Mildenburg. Ich konnte noch den Fidelio mit ihr durchnehmen.
Ich denke die hiesige Intendanz wird nun wohl meine definitive Entlassung aus dem Wiener Operntheater verlangen.
Ihnen, verehrter Herr Director, nochmals meinen Dank für Ihr freundliches Wohlwollen. Ich bin jeder Zeit gerne bereit auszuhelfen - am liebsten wohl die Färberin!
In vorzüglicher Hochachtung
Hedy Iracema-Brügelmann

 

Hedy Brügelmann, Rio de Janeiro, an den Director des Bad. Landestheaters (Fritz Cortolezis, RB), 22.8.1920

Sehr geehrter Herr Director,
endlich fange ich an aufzuatmen von Besuchen, Ehrungen etc. - endlich hat sich auch die Art meiner Beschäftigung bei der italienischen Gesellschaft geregelt - eher hatte ich nicht die rechte Lust und Zeit zum Schreiben. - Da die "Walküre" wegfällt, - besteht die schon lang engagierte Primadonna auf die Isolde, und mit Recht. Ich singe hier 2 brasil. Opern und bekomme für 4 Abende 80.000 M und habe noch einen Benefizabend - da gehört mir der Reinertrag des Hauses. Die hiesigen Zeitungen arbeiten sehr, dass ich eine Wagnerrolle singe, aber ich selbst fürchte, ob ich die Arbeit leisten werde, - die Zeit ist reichlich kurz für das Studium von 2 neuen Opern (eine ist Gottlob ein Einakter) und dann noch womöglich eine Wagneroper italienisch ...

 

Hedy Brügelmann, Rio de Janeiro, an den Intendanten des Bad. Landestheaters, 22.8.1920

Sehr geehrter Herr Intendant,
seit beinah 3 Wochen bin ich im "gelobten Land". Anders kann man es nicht nennen. Diese herrlich schöne Stadt, dieser Reichtum - so war es immer hier - aber jetzt empfindet man es natürlich viel intensiver. - Ich arbeite fleissigst, denn ich singe 2 mir unbekannte Opern. Die Operngesellschaft kommt erst im September, und ich muss um Nachurlaub bitten! Ich habe hier bis gegen den 12./13. Oktober zu tun. Am 14. Oktober geht allerdings ein italienisches Schiff - aber mein Pass lautet nur über Holland, die Reise kostet mich 6000 M. mehr und (...). - Ich geniesse den Aufenthalt hier sehr, die Herrlichkeiten dieses Landes kann man nicht beschreiben, das muss man sehen. Am meisten geniesse ich den weiten Blick - den atlantischen Ozean; wie herrlich und wie verschieden ist die Färbung des Meeres, wie wunderbar der plötzliche Übergang zur Nacht; - aber ich schreibe Ihnen eigentlich nicht, um eine Beschreibung meiner schönen Heimat zu machen; ich möchte um etwas Nachurlaub bitten! Ich kann erst am 12. oder 13. November in Karlsruhe sein, der Hauptgrund ist der Besuch zur Mutter, die weit weg wohnt. Seien Sie nachsichtig, verehrter Herr Director, ich komme dafür mit neuer und frischer Arbeitslust wieder. Bitte einen besonderen Gruss meiner lieben Frau Vorgesetzten!
Ihnen Beiden wünschte ich einen Aufenthalt hier, - wie überhaupt allen. Wie staunt man über den Reichtum und Überfluss! Ich freue mich schon, Ihnen mündlich vieles zu erzählen. Für 1922 habe ich ein Engagement in der Tasche!  12. Oktober hier und in Buenos Aires.
Auch Ihnen recht herzliche Grüsse,
Ihre H. Iracema-Brügelmann

 

Hedy Brügelmann an die Generaldirection des Badischen Landes-theaters, Karlsruhe, 20.9.1924

Heute erhielt ich endlich die Mitteilung, dass mein Gehalt ab 1. Mai 1924 800 M. beträgt. Herr Dr. Wucherpfennig erhält dieselben Bezüge und hatte schon davon Mitteilung vor den Ferien! Es ist nicht üblich, dass der erste Bassist dieselbe Gage der Hochdramatischen hat, und ich sehe darin - bei aller Wertschätzung meines Collegen - für mich eine grosse Zurücksetzung.
Die Bezüge der Hochdramatischen in anderen Städten sind bedeutend höher. Selbstverständlich füge ich mich den hiesigen Verhältnissen, aber mit meiner jetzigen Gage, die geradezu lächerlich ist, im Vergleich mit den Bezügen meiner Colleginnen desselben Faches, kann ich mich absolut nicht einverstanden erklären. Ich erbitte mir möglichst bald andere Vorschlage, und ich hoffe im beiderseitigen Interesse auf eine gütliche Lösung meiner Angelegenheit.
In vorzüglicher Hochachtung,
Hedy Iracema-Brügelmann

 

Hedy Brügelmann an die Generaldirection des Badischen Landestheaters, Karlsruhe 30.3.1925

Wie ich erfahren habe, haben die neuverpflichteten Sänger erheblich mehr Gage für die kommende Saison, und zwar der Heldentenor 28.000, der Heldenbariton 21.400 und der lyrische Tenor 16.200 M. Ich stehe dagegen mit einer Gage von 16.000 M also noch unter dem lyrischen Tenor.
Ich ersuche höflichst meine Gage danach festzusetzen und bitte um einen baldigen Bescheid.
In vorzüglicher Hochachtung
Hedy Iracema-Brügelmann

 

Generaldirektion des Großh. Hoftheaters an Minister des Kultus und Unterrichts, Karlsruhe, den 4. April 1925

Nr.1328 - 1 Anlage
Betr. Kammersängerin Frau Hedy Iracema-Brügelmann
Kammersängerin Frau Hedy Iracema-Brügelmann hat in der angeschlossenen Eingabe vom 30.v.M. die Bitte vorgetragen, ihren Gehalt für die nächste Spielzeit nach den Bezügen der neuen Mitglieder der Oper neu festzusetzen. Frau Brügelmann hat am 3./11. November v.J. einen Vertrag für die nächste Spielzeit mit uns abgeschlossen, wonach ihr ein Gehalt von jährlich 16.000.- Mk und ein sechswöchentlicher Winter-Urlaub zusteht. Sie vergleicht ihren Gehalt mit dem des Heldentenors (Strack - 28.000 Mk), des Heldenbaritons (Harbich - 21.600 Mk) und des lyrischen Tenors (Butz - 16.200 Mk). Ihr Bareinkommen wird also tatsächlich 200.- Mk im Jahr niedriger sein als das des lyrischen Tenors. Dieser aber wird ebensowenig wie die übrigen oben verglichenen Kollegen den wesentlichen Einkommensteil genießen, der Frau Brügelmann mit einem sechswöchigen Urlaub zugesichert ist. Der von Frau Brügelmann gezogene Vergleich der Einkommenswerte trifft also garnicht zu.
Frau Brügelmann war in dem jetzt ablaufenden Vertrag 1922/25 zugesichert worden, dass, falls im Laufe des Vertrags einem Mitglied des weiblichen Opernpersonals ein höherer Grundgehalt gewährt werden sollte, sich ihr Grundgehalt automatisch auf mindestens denselben Betrag erhöht. Den nach Frau Brügelmann nächstniederen Gehalt im weiblichen Opernpersonal wird im kommenden Jahr Frau Brewer-Hoffmann mit 14.400 Mk und Frl. Fanz mit 13.800 Mk beziehen. Auch dem Sinne dieser im neuen Vertrag vermiedenen (?) Bestimmung ist in der Staffelung der Bezüge der Operndamen also Rechnung getragen.
Ein Verhältnis ihrer Bezüge zu denen der männlichen Opernmitglieder war im alten Vertrage nicht zugesichert und dies ist auch im neuen nicht geschehen. Die jetzt wieder übliche Art der Vertragsabschlüsse läßt zudem die bisher üblichen Berufungen auf andere Mitglieder nicht mehr zu.
Hingesehen auf die grosse Vorzugsstellung der Frau Brügelmann inbezug auf vertraglichen Urlaub könnten wir höchstens die Gewährung einer Zulage von jährlich 200.- Mk befürworten, wodurch selbst der Hinweis auf den lyrischen Tenor entkräftet würde.
Wir bitten um Entscheidung.

 

Der Minister des Kultus und Unterrichts an die Generaldirektion des Bad. Landestheaters, Karlsruhe, den 27. April 1925

E 1.V.25 N°1618; N°7566
Auf Bericht v. 4.ds.Mts. Nr.1328 - 1 Anlage zurück
Kammersängerin Frau Hedy Iracema-Brügelmann
Der Verwaltungsrat des Badischen Landestheaters hat in seiner Sitzung vom 24.ds.Mts. das Gesuch der Frau Kammersängerin Hedy Iracema-Brügelmann um Aufbesserung ihrer Bezüge für die nächste Spielzeit abgelehnt. Ich ersuche, hiernach das Weitere zu veranlassen.
In Vertretung: (Unterschrift)

 

Hedy Brügelmann an den Karlsruher Intendanten, Karlsruhe, 7. Juni 1927

An die Generaldirektion des Badischen Landestheaters, Karlsruhe
Sehr geehrter Herr Intendant!
Ich bitte die Generaldirektion des Badischen Landestheaters höflichst, mich ab 1. September 1927 pensionieren zu wollen. Meine schwere Krankheit hat mich dermassen geschwächt, dass ich nicht daran denken kann, meine Bühnentätigkeit wieder aufnehmen zu können. Das Attest des mich behandelnden Arztes füge ich bei. Ich darf wohl um eine geneigte baldige Antwort bitten, da ich ab 1. September 27 ohne alle Existenzmittel bin.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Hedy Iracema Brügelmann

 

Handschriftlicher Kommentar: Und einen sehr lieben Brief schreiben und Blumen schicken!

 

Ärztliches Zeugnis:
Karlsruhe, den 8.VI.1927,
Städt. Krankenhaus, Chirurgische Abteilung
Frau Kammersängerin Hedy Iracema Brügelmann leidet an einem Beckenabscess u. an einer allgemeinen Blutvergiftung, die einen äußerst lebensbedrohlichen Zustand hervorgerufen hatten. Die Lebensgefahr ist jetzt beseitigt, doch wird Frau Brügelmann eine sehr lange Rekonvaleszenz benötigen und es ist mit Bestimmtheit damit zu rechnen, daß die Ausübung der Bühnentätigkeit für mehrere Jahre unmöglich sein wird und unter Umständen infolge mangelhafter Erholung überhaupt nicht mehr in Frage kommen wird.
Dr. Walter Haas, Oberarzt

Generaldirektion des Badischen Landestheaters an Hedy Brügelmann, 17. Juni 1927, Th/K. Nr.895

Sehr verehrte gnädige Frau!
Mit grossem Bedauern haben wir aus Ihrer geschätzten Zuschrift zu entnehmen, dass Ihr Gesundheitszustand Ihnen in absehbarer Zeit die Wiederaufnahme Ihrer künstlerischen Tätigkeit vorerst nicht gestatten wird. Nach dem langen und schmerzlichen Krankenlager hätten wir Ihnen eine völlige Wiederherstellung von Herzen gewünscht. Nachdem Sie sich auf ärztlichen Rat zu dem schweren Entschluss durchgerungen haben, Ihrem geliebten Berufe zu entsagen, erübrigt sich für uns nur die Beschlussfassung auf Ihren Antrag um Bewilligung des Ruhegehalts herbeizuführen.

Von Ihrem Ausscheiden aus Ihrer künstlerischen Tätigkeit sind wir schmerzlich berührt, denn das Landestheater hat in Ihnen durch viele Jahre ein Mitglied besessen, das sich stets durch ernsten Künstlergeist und Pflichttreue ausgezeichnet hat. Wir sprechen Ihnen für die Hingebung und treue Pflichterfüllung, welche Sie stets betätigt haben, unsern besten Dank aus und wünschen Ihnen von Herzen, dass Ihre Gesundheit sich stetig bessere, damit Sie Ihrem künstlerischen Berufe wieder zurückgegeben werden können.
Hochachtungsvoll (abgezeichnet)

Ärztliches Zeugnis von Dr. Walter Haas, Karlsruhe, 5.5.30

Bei Frau Kammersängerin Hedy Iracema-Brügelmann bestehen noch erhebliche Folgen der im Jahre 1927 durchgemachten eitrigen Hüftgelenkentzündung rechts u. allgemeinen Blutvergiftung. Es ist eine teilweise Versteifung des r. Hüftgelenks, eine Verkürzung des r. Beines u. dadurch eine starke Behinderung der Gehfähigkeit zurückgeblieben. Frau Brügelmann ist weiterhin unfähig auf der Bühne aufzutreten und ich empfehle, da eine wesentliche Besserung nicht mehr zu erwarten ist, die definitive Pensionierung.
(gez.) Dr. Haas

 

Bad. Hochschule und Konservatorium für Musik an Generaldirektion des Bad. Landestheaters Karlsruhe, 21. September 1932

Karlsruhe, Kriegsstraße 166/168
An die Generaldirektion des Bad. Landestheaters Karlsruhe

 

Herr Professor Philipp ist an Frau Kammersängerin Hedy Iracema-Brügelmann wegen Übernahme eines Lehrauftrages an der Bad. Hochschule für Musik in Nachfolge des Herrn von Puttkamer herangetreten. Frau Kammersängerin Brügelmann würde diesem Antrag entsprechen, wenn ihre Bezüge aus der Pensionskasse des Bad. Landestheaters dadurch nicht gemindert werden; da es sich vorläufig nur um 3-4 Schüler handeln würde, hätte sie aus der Hochschulkasse nur eine verhältnismässig geringe, durch die Notverordnungs-abzüge wesentlich gekürzte Vergütung zu erwarten. Dieser Betrag würde durch die Ausgaben für Kraftwagenbenützung hin und zurück zur Unterrichtsstunde in der Hochschule, welche durch ihr Leiden notwendig werden, um weiteres vermindert werden, sodass die Übernahme des Auftrags für sie nur dann praktische Bedeutung hätte, wenn nicht auch ihre Bezüge aus der Pensionskasse eine Beeinträchtigung erfahren würden. Wir bitten unter Bezugnahme auf die heute erfolgte fernmündliche Unterredung um möglichst baldige Entscheidung, wie angesichts dieser Sachlage verfahren wird.
Mit vorzüglicher Hochachtung
(2 Unterschriften, davon eine: Mangler)

 

(wahrscheinlich) Generaldirektion des Bad. Landestheaters Karlsruhe an die Bad. Hochschule für Musik, 22. September 1932

R/K. N° 1750, Auf Schr. v. 21.9.1932
Betr. Lehrauftrag der Kammersängerin Hedy Iracema-Brügelmann an der Bad. Hochschule für Musik
An die Bad. Hochschule für Musik, Karlsruhe
Wir müssen in derartigen Fällen satzungsgemäss verfahren. Darnach kann von einer Anrechnung der Vergütung, die Frau Brügelmann im Dienste der Bad. Hochschule beziehen würde, nicht abgesehen werden. Nach § 32 der Satzung der Pensionsanstalt des Bad. Landestheaters wäre die Hälfte der Vergütung von der Pension der Genannten in Abzug zu bringen.
Mit vorzüglicher Hochachtung (Unterschrift)

 

Gesuch von Hedy Iracema-Brügelmann an den Verwaltungsrat des Badischen Landestheaters in Karlsruhe um Weiterzahlung ihrer Pension im Ausland, Karlsruhe, den 7. November 1932

Bisher habe ich meine Pension in Karlsruhe bezogen und verbraucht. Ich möchte aber demnächst einige Jahre in meinem Geburtsland Brasilien zubringen. (Mein Vater war Deutscher - aus Frankfurt/Main, er lebte über 30 Jahre in Brasilien und hat durch seine Stellung - Director einer Flussdampfschiffahrtsgesellschaft nach dem Inneren von Rio Grande do Sul - unerhört viel für die deutschen Einwanderer tun können.) Ehe ich die Vorbereitungen zu einem längeren Aufenthalt in Brasilien treffe, möchte ich Gewissheit haben, daß mir meine Pension auch nach Brasilien weiter überwiesen wird. Den Zeitpunkt meiner Reise kann ich heute noch nicht bestimmen. Für meine Reise habe ich folgende Gründe: Meine sämtlichen näheren Verwandten wohnen in Brasilien. Hier in Deutschland ist mein Sohn, der des Öfteren seinen Wohnsitz wechseln muss. In Brasilien habe ich eine bedeutend ältere Schwester, die an mir Mutterstelle vertrat. Ich erachte es als meine Pflicht, ihr in ihrem Alter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir wollen einen gemeinsamen Haushalt führen, um uns das Leben gegenseitig zu erleichtern. Auch glaube ich, dass mein Leiden durch einige Jahre Aufenthalt in Südbrasilien sich bessern wird. Mein Arzt, Herr Dr. Walter Haas, ist auch dieser Ansicht. Ich bitte daher um eine amtliche Zusicherung, dass mir meine Pension auch für einige Jahre in Brasilien dorthin überwiesen wird.
In vorzüglicher Hochachtung
gez. Hedy Iracema-Brügelmann

 

Generaldirektion des Bad. Landestheaters Karlsruhe an Minister des Kultus und Unterrichts, 13.11.1932

R/K. N° 2362, auf Erlass vom 13. November 1932 N° A.24428

An den Herrn Minister des Kultus und Unterrichts
Gesuch von Hedy Iracema-Brügelmann um Weiterzahlung ihrer Pension im Ausland

Wir haben gegen eine Genehmigung des Gesuchs von Frau Iracema Brügelmann nichts einzuwenden, sofern der Aufenthalt der Genannten in Brasilien nur ein vorübergehender ist. Wir möchten daher vorschlagen, die Ueberweisung der Pension nach Brasilien zunächst auf die Dauer von 2 Jahren zu genehmigen. Es kann wohl angenommen werden, dass in der Zwischenzeit eine Besserung des Leidens der Genannten nicht eintritt.
(Unterschrift)

 

Württembergisches Münzamt, Neckarstr. 19, Stuttgart, an die Verwaltung des Badischen Staatstheaters, 7. Dezember 1937

Anläßlich der Überwachung des Ordenseinzugs ersucht die Bayer. Staatskanzlei um Feststellung, ob die Württ. Kammersängerin Hedy Iracema-Brügelmann, geb. am 16.8.1880 in Porto-Alegre (Brasilien), welche früher am Württ. Staatstheater verpflichtet war und der am 29.5.1914 die Ludwigsmedaille für Wissenschaft und Kunst verliehen wurde, noch lebt. Da die Genannte von hier aus an das Badische Staatstheater in Karlsruhe kam, ersuchen wir um gefällige Mitteilung, ob die Genannte noch bei Ihnen verpflichtet ist und verneinendenfalls, sofern dies dort bekannt ist, ob sie noch lebt bezw. wo sie sich jetzt aufhält.
(Unterschrift)